Clubabend und Herbstwanderung am 7. September 2020
Grenzen zu überschreiten, war in den vergangenen Wochen gar nicht so einfach. Wir sind es gewöhnt mal schnell ins Tschechische zu fahren. Ein Bier oder die gute Bohmische Küche zu genießen. Oder eben einen weltbekannten Glaskünstier zu besuchen.
In jedem Jahr wird von unserem Clubmaster eine kleine Wanderung organisiert. Eingebaut ist dabei immer etwas Kultur oder Interessantes in der näheren Umgebung. Für eine Wanderung am frühen Abend ist die Strecke allerdings zu weit. So dass es dieses Mal eine kombinierte Autofahrtwanderung wurde. Unser Ziel war Lindava. Das ist nur 25 km von Zittau entfernt im Tschechischen, aber die wenigsten von uns kannten diesen Ort und gleich gar nicht den Glaskünstler Jiri Pacinek. Ein Künstler der schon viel in der Welt unterwegs war und dort seine künstlerischen Spuren Hinterlassen hat Zuhause hat er einen Park mit Glasskulpturen und eine wunderbare Ausstellung geschaffen.
Wie lautet eine alte Erkenntnis, jede Krise hat auch etwas Gutes. Der 1. Corona Lockdown zwang die Glashütte sich etwas zu überlegen. Das Einfache liegt oft so nah. Neben der Glashütte steht eine kaum noch benutzte Katholische Kirche. Was lag näher, als in dieser Kirche eine Glasausstellung zu ritieren. Mit der Zustimmung des zuständigen Pfarrers wurde eine Hochgeschwindigkeitsrenovierung* durchgeführt und danach wurden vorhandene und neu geschaffene Ausstellungstücke platziert. Ein wenig Werbung wurde per E-Mail verschickt. Der Glasbläser und Eventmanager David Sobotka, der ausgezeichnet deutsch spricht, organisierte alles in der Hoffnung, es werden 50 – 100 Personen zur Eröffnung im September 2020 kommen. Als am Tage der Eröffnung ca. 1.200 Personen vor der Kirche standen, wurde dem Veranstalter etwas mulmig
Nun hatten wir die Gelegenheit eine ausgezeichnete Führung durch die Ausstellung genießen zu dürfen. Die Krönung war aber der Besuch der Glashütte. Herr Jiri Pacinek zauberte in einer Schnelfickeit ein filigranes Pferd vor unseren Augen, dass uns die Spucke wegblieb. Nachdem der Meister sein Werk fertiggestellt hatte, durften sich einige von uns als Glasbläser versuchen.
Allerdings mit sehr mäßigem Erfolg. Es ist eben ein echtes Kunsthandwerk und das will gelernt sein.
Nach so viel Staunen und der trockenen Luft gab es eine deftige böhmische Küche zu genießen. Das eine oder andere Bier war natürlich auch dabei. Dass der dazugehörige Shop auch noch geöffnet war, versteht sich von selbst. Die Auswahl war beachtlich. Von großen Kunstwerken bis zu Gebrauchsgläsern war alles dabei. Ein Besuch mit der ganzen Familie lohnt sich immer.
Ausblick: In den Gesprächen mit David Sobotka stellte sich heraus, dass es Bemühungen gibt, die Ausstellung in der Kirche dauerhaft zu installieren. Der bauliche Zustand der Kirche ist allerdings nicht besonders gut. Gegenwärtig prüfen wir gemeinsam, ob sich dazu ein Europäisches – Grenzüberschreitendes Förderprojekt organisieren lässt. Da ich schon mehrere derartige Projekte begleiten durfte, bin ich zuversichtlich, dass es gelingen könnte. So kann Europäische
Zusammenarbeit und Nachbarschaft gut gedeihen.